Günther Kieser


Über Jahrzehnte hat der Grafikdesigner Günther Kieser das Konzertplakat zu einer bis heute nicht wieder erreichten Kunstform erhoben. Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg studierte er an der Werkkunstschule Offenbach. Und noch während des Studiums wurde er vom Konzertveranstalter Horst Lippmann dafür engagiert, Plakate und Schallplattencover zu gestalten, etwa für Count Basie und Dizzy Gillespie, das Deutsche Jazzfestival, die Berliner Jazztage und viele andere. Kieser wurde zum prägenden Designer für Jazz und Rock. Etliche seiner Plakate wie das mit Jimi Hendrix, dem Kabel aus dem Kopf wachsen, wurden ikonografisch. Für The Doors, The Who, Frank Zappa, Miles Davis und unzählige weitere Weltstars schuf Kieser Plakate.

Günther Kieser ließ für manche seiner Arbeiten aufwendige Fantasieobjekte bauen; so entstand in Anlehnung an Giuseppe Arcimboldo ein Gesicht, das nur aus verbogenen Blechinstrumenten besteht. Bei der documenta 3 waren Arbeiten aus dem gemeinsamen Atelier von Günther Kieser und Hans Michel vertreten. Plakate von Kieser wurden in etlichen Museen gezeigt; die Liste reicht vom New Yorker Museum of Modern Art über das Klingspor Museum Offenbach bis zu der bisher umfangreichsten Präsentation in der KulturBäckerei Lüneburg.

 

Von 1981 bis 1992 war Günther Kieser, der auch Briefmarken für die Deutsche Post gestaltete, Professor für Visuelle Kommunikation an der Bergischen Universität Wuppertal. 2002 wurde der in Offenbach lebende, auch in den Bereichen Collage, Objekt und Skulptur aktive Künstler zum Ehrenmitglied des Deutschen Designer Clubs ernannt.


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