Die Welt, in die Justine Ottos Malerei entführt, erscheint oft wie ein böses Märchen. Aus aufwendigen Inszenierungen entstehen Bilderzählungen, die sich als eine Art künstlicher, aus dem Unterbewusstsein hervorschälender Realismus voller Widerhaken zeigen. Justine Otto studierte an der Städelschule Frankfurt, wurde zur Meisterschülerin ernannt und arbeitete zeitweise als Bühnenbildnerin. Sie entwickelt ihre Themen in großer Produktivität weiter. Immer bleibt in ihrem unverkennbaren Personalstil ihr virtuoser, dynamischer Umgang mit Farbe und Fläche präsent. Justine Otto schaffe eine künstliche Realität, die voll Härte und zugleich voll Ironie „den Nerv einer Gegenwart trifft, in der die Gegensätze eingeebnet sind oder explodieren“, schrieb schon 2011 Jean-Christophe Ammann.
Justine Otto gehört zu den gefragtesten Künstlerinnen ihrer Generation. Ihre Bilder werden auf Auktionen gehandelt, finden den Weg in öffentliche Sammlungen wie die Phillips Art Collection oder das Hessische Landesmuseum. Zu den Preisen, die die Künstlerin erhielt, zählen der Kunstpreis des Lüneburgischen Landschaftsverbands, das Lukas-Stipendium in Island und der Kulturförderpreis des Landkreises Lüneburg. Justine Otto lebt in Brackede an der Elbe.